Wenn Amerika und Europa zusammentreffen

Interview

Zur Mode ist Markus Klosseck über Umwege gekommen. Der Unternehmer hatte in den USA Musik und Film studiert und lange in diesem Bereich gearbeitet, bevor er sich Mitte der 90er dem Textilen zuwandte. 1995 entwickelte er ein erstes Streetwear-Konzept und gründete das Label aem’kei – "die nötigen Kenntnisse habe ich mir im Abendstudium in New York und durch learning by doing angeeignet", erzählt der Designer.

Es entstanden die ersten Kollektionen – legere Sport Fashion Wear, die sich stilistisch wie preislich an einer jungen Klientel orientierte und rasch auf positive Resonanz stieß. Vor drei Jahren zog es Markus Klosseck wieder nach Deutschland zurück, nach Berlin, wo die mk-Klosseck GmbH + Co. KG seit 2004 ihren Hauptsitz hat.

Mit diesem Schritt bewies der Modemacher einmal mehr Mut zum Wandel – nicht nur in geografischer Hinsicht: "Wir haben damals begonnen, uns verstärkt auf den europäischen Markt zu fokussieren und die Marke neu auszurichten", so Markus Klosseck. "Seit vier Saisons bauen wir die Kollektionen jetzt komplett neu auf. Unsere Zielgruppe ist nicht mehr ganz so jung wie zu Beginn; wir konzentrieren uns mittlerweile auf eine Klientel ab 20 aufwärts, und mit unseren Kunden ist auch unser Style etwas erwachsener geworden."

Modern, zeitlos, hochwertig

aem’kei steht nach dem Relaunch für modernes, zeitloses Design im mittleren Preissegment – "progressive casual wear für Frauen und Männer, die einen individuellen Stil schätzen", wie Markus Klosseck beschreibt. Dabei setzt das Modeunternehmen auf hochwertige Garn- und Stoffqualitäten. "Jedes Jahr bringen wir zwei Kollektionen pro Saison heraus – dabei handelt es sich um komplette Kollektionen, die etwa 120 bis 140 Teile umfassen und damit sehr umfangreich sind", so der Geschäftsführer.

Inspiriert von der japanischen Kultur und modernem Großstadtflair, präsentiert sich die Herbst-/Winter-Kollektion 2007 sportlich und in lässig-elegantem Understatement. Farblich dominieren natürliche Töne – kühle Grauschattierungen, Braun- und Sandfarben, Schwarz, Dunkelblau und dunkles Grün – sowie Highlights in intensivem Rot und kräftigem Orange.

Den Geschmack der Zielgruppe getroffen

Der neue urbane Style des Labels aem’kei hat längst europaweit Anhänger gefunden: Rund 70 Prozent der Textilien werden ins Ausland exportiert, vor allem nach Frankreich, Großbritannien und in die Niederlande. Verkauft werden die Kollektionen über Concept Stores, gehobene Streetfashion Shops und Warenhäuser wie zum Beispiel Peek & Cloppenburg.

Und auch hier geht aem’kei neue Wege: "Seit etwa sechs Monaten testen wir in Paris und Moskau ein Shop-in-Shop-Konzept für unser Label", sagt Markus Klosseck. "Dabei prüfen wir zwei Varianten: zum einen Shops, die wir in Eigenregie führen, zum anderen Shopkonzepte, die wir in Kooperation mit Partnern realisieren. Geplant ist, in der nächsten Saison zwölf solcher Shops zu eröffnen."

„Unser Ziel ist es, in jeder Saison dabei zu sein und in kleinen Schritten weiter zu wachsen.“ Markus Klosseck

Stärker werden auf dem deutschen Markt

Vor allem auf dem deutschen Markt will das Unternehmen stärker werden. "Noch sind wir hier ein relativer Newcomer. Das Label muss sich erst noch durchsetzen und bekannter werden", so Markus Klosseck. Und dafür wird einiges getan: Das Modeunternehmen präsentiert seine Kollektionen zweimal pro Jahr auf allen relevanten Fashion Shows in Europa und den USA. Das konsequent durchgehaltene CI in den eigenwillig gestalteten Katalogen, auf Plakaten, bei allen Aktionen und PR-Events erleichtert die Wiedererkennung und prägt sich ein.

Die eigentliche Überzeugungsarbeit leisten die aem’kei Kollektionen jedoch selber – bei den Handelspartnern, die in aem’kei einen zuverlässigen und abwechslungsreichen Zulieferer gefunden haben, und bei den Kunden, die die Qualität und Individualität des Labels schätzen. Markus Klosseck blickt insofern optimistisch nach vorne: "Unser Ziel ist es, in jeder Saison dabei zu sein und langsam weiter zu wachsen", betont der Modemacher. Man darf gespannt sein...

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