Feuer und Flamme für Innovation und Qualität

Interview mit Colin Rokossa, Geschäftsführer der Camina & Schmid Feuerdesign und Technik GmbH & Co. KG

„Feuer fasziniert den Menschen instinktiv“, sagt Colin Rokossa, Geschäftsführer der Camina & Schmid Feuerdesign und Technik GmbH & Co. KG. „Ich finde es sehr schön, mit einem Produkt zu arbeiten, das Emotionen auslöst.“ Mit einem tiefen Verständnis für die Branche und ihre Anforderungen entwickelt das Unternehmen immer wieder neue Lösungen für einen höheren Montagekomfort und eine bessere Feuerungstechnik.

Feuerungstechnik mit Tradition

Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1997 zurück, als Waldemar Rokossa, der Vater des heutigen Geschäftsführers, die Firma Camina Feuerungssysteme gründete. Sie entstand als Ausgründung aus dem Unternehmen Spartherm und spezialisierte sich zunächst auf System-Verkleidungen für Feuerungstechnik. Mit dem Kauf der Firma Schmid Feuerungstechnik im Jahr 2001 legte Waldemar Rokossa den Grundstein für die heutige Camina & Schmid Feuerdesign und Technik GmbH & Co. KG.

Ein wichtiger Meilenstein in der Unternehmensgeschichte war die Übernahme der Produktionsstätte in Rathenow in Brandenburg im Jahr 2004, wo auf einer Fläche von 11.000 m2 modernste Feuerstätten produziert werden. Drei Jahre später folgte der Erwerb des Gebäudes in Bissendorf, was die Expansion des Unternehmens weiter vorantrieb. Seit 2020 ist Camina & Schmid auch in den USA aktiv und vertreibt dort erfolgreich eine eigens entwickelte Gaskaminserie.

Neue Standards setzen

Das Unternehmen bietet ein breites Spektrum an Holz- und Gaskaminen an und legt dabei großen Wert auf höchste Qualität und innovative Technologien. Im April dieses Jahres präsentierte Camina & Schmid die neue EVO-Serie, die mit wegweisenden Technologien und stilsicherem Design neue Standards in der Branche setzt. „EVO steht für Evolution, ist aber mehr eine Revolution – wir haben verschiedene Dinge zum Patent angemeldet“, erklärt Colin Rokossa. „Mit der zum Patent angemeldeten Flammenkorrektur und der integrierten Nebenlufteinrichtung haben wir Lösungen für zentrale Probleme der Branche entwickelt.“

Diese Innovationen sorgen unter anderem für ein ruhiges Flammenbild, reduzieren den Holzverbrauch und minimieren Rußbildung. Zudem ist die Reinigung der Scheiben deutlich seltener notwendig, und auch auf Haptik und Akustik lag bei der Entwicklung der wegweisenden neuen Serie ein starker Fokus.

Die EVO-Kamineinsätze stehen nicht nur für höchste Effizienz und minimalen Emissionsausstoß, sondern sind auch zukunftssicher. Mit einer Holzauflagemenge von 1,6 kg erreichen sie eine Nennwärmeleistung von 6 bis 7 KW, bei Emissionswerten, die weit unter den gesetzlichen Richtlinien liegen: „Sollten sich die gesetzlichen Vorgaben weiter verschärfen, können unsere Kamineinsätze ohne großen Aufwand nachgerüstet werden“, betont Colin Rokossa. Damit bleibt das Unternehmen seiner Philosophie treu, Produkte zu entwickeln, die sowohl den aktuellen als auch zukünftigen Anforderungen gerecht werden.

Gute Aussichten für Holzöfen

Derzeit steht die Branche vor großen Herausforderungen, insbesondere durch die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz und die Fehlinformationen in Bezug auf ein geplantes Verbot von Holzöfen ab 2024. Trotz dieser schwierigen Marktsituation sieht Colin Rokossa die Position des Unternehmens als stark an: „Unsere Produkte dürfen zu 10% auf erneuerbare Energien angerechnet werden. Das ist für uns die beste Ausgangslage, politisch sind wir so gut gestellt wie nie zuvor. Unsere Kamine sind nahezu CO2-neutral und die anfallenden Emissionen lassen sich sehr gut handeln.“

Camina & Schmid beschäftigt derzeit 185 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von knapp 40 Millionen EUR. Trotz des Wachstums hat das Unternehmen seine familiären Wurzeln nie vergessen. „Wir sind ein Familienunternehmen mit vier Gesellschaftern und legen großen Wert auf Ehrlichkeit, Vertrauen und einen fairen Umgang“, betont Colin Rokossa. Diese Werte spiegeln sich in der Unternehmenskultur wider und tragen maßgeblich zum Erfolg von Camina & Schmid bei.

Ein weiterer zentraler Aspekt der Unternehmensphilosophie ist die regionale Verwurzelung. Die Produktion erfolgt nahezu ausschließlich in Deutschland, wobei das Unternehmen auf lokale Zulieferer setzt. „Das Gusseisen für unsere Kamine kommt zu 90% aus Deutschland, die Steine beziehen wir zu fast 90% aus Österreich. Wir setzen bewusst auf Regionalität, weil wir glauben, dass dies der Schlüssel zu höchster Qualität ist“, erklärt Colin Rokossa. Diese Ausrichtung ermöglicht es dem Unternehmen, höchste Standards in der Fertigung zu gewährleisten und gleichzeitig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten.

Potenzial nutzen

Für die Zukunft plant das Unternehmen, seine Exportaktivitäten weiter auszubauen, insbesondere in den USA, wo das Marktpotenzial enorm ist. Aber auch in anderen europäischen Märkten wie den Beneluxländern, Frankreich und Großbritannien sieht Colin Rokossa große Wachstumschancen. Die Strategie ist klar: „Wir wollen unser Produkt so gut und sauber machen, dass es keine Gegenargumente gibt“, fasst Colin Rokossa zusammen. „Holz ist ein regionaler Energieträger, den wir auch nutzen sollten.“

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